2013

Realisierungswettbewerb
BHAK BHAS, IBC-Hetzendorf, Wien

EU-weit offener Architekturwettbewerb, Anerkennungspreis, 6. Rang
30 Teilnehmer

Gesamtkosten ca. netto EUR 11,5 Mio.

Idee und Städtebau

Bisher wurde das aus der Gründerzeit stammende Hauptgebäude als solitärer Baukörper wahrgenommen, der in keinem bzw. mangelhaften Zusammenhang mit der benachbarten Bebauung stand. Dieser Bestandstrakt wird nunmehr an beiden Seiten durch flankierende Baukörper zu einer Einheit ergänzt. Der räumlich undefinierte Vorbereich an der Hetzendorfer Straße wird dadurch gefasst und bildet einen durch klare Raumkanten begrenzten urbanen Vorplatz für die neue Schule.

Im hinteren Bereich bilden Bestand und Neubau einen zentralen Innenhof als Pausenfläche. Dieser stellt – neben dem Schulgarten – einen weiteren ruhigen Außenraum abseits der stark frequentierten Hetzendorfer Straße dar. Die flankierenden Bauteile bilden einen klaren Kontrapunkt zum Bestand. Bandfassaden und großzügige Verglasungen bilden ein Gegengewicht zur Gründerzeitfassade. Die horizontale Fassadenstruktur unterstreicht die Leichtigkeit der Baukörper und schafft die Möglichkeit zur flexiblen Raumnutzung und etwaiger späterer Adaptionen.

Funktion

Ausgehend vom Vorplatz wird das Gebäude über eine zentrale Aula erschlossen, über die sich die Schüler in die einzelnen Bereiche und Geschoße verteilen. Rampen verbinden den Bestand mit dem Neubau. Dazwischenliegende Lufträume schaffen Großzügigkeit und Offenheit. Die Aula bildet gemeinsam mit Cafeteria und Pausenhalle einen lichtdurchfluteten halböffentlichen Bereich, der im Zusammenspiel mit dem Mehrzwecksaal eine repräsentative, multifunktionale Eingangszone darstellt. Lufträume und großzügige Verglasungen sorgen für viel Tageslicht und erlauben Ein- und Durchblicke in verschiedenste Bereiche. Die Bibliothek ist zentral im ruhigen Bereich des Erdgeschoßes positioniert.

Im ersten Obergeschoß befinden sich die Verwaltung sowie die Lehrerarbeitsplätze. Eine interne Stiege führt in den LehrerInnenaufenthaltsbereich und ermöglicht somit einen eigenen Bereich für die LehrerInnen. Die Klassenräume sind entsprechend dem Departmentsystem nach Fachgebieten in Bereichen angeordnet. In allen Geschoßen befinden sich offene Lernbereiche oder Pausenzonen. Einen wesentlichen Teilbereich  des offenen Lernens stellt die „Homebase“ dar, die über differenzierte Schülerarbeitsplätze und Freiflächen am Dach verfügt und den SchülerInnen eine attraktive Aufenthalts- und Lernumgebung bietet.

Turnsaal und Gymnastiksaal befinden sich im Untergeschoß, und sind für eine abendliche externe Nutzung direkt von der Aula aus erreichbar. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Belichtung ist der Turnsaal nur eingeschossig eingegraben, der darüberliegende Gebäudetrakt kann statisch unabhängig als Brückengebäude ausgeführt werden.

Modellbau
mattweiß wien

Auftraggeber
Stadtschulrat für Wien

Leistung und Projektdaten
Planung
Gebäudetyp – Schulen
BGF 12.720 m²

Team
Arch. DI Wolfgang Weidinger
mit DI Marie Rezac